Taschkent ist die Hauptstadt Usbekistans. Die Stadt liegt nördlich der großen Seidenstraße 
an der Grenze zu Kasachstan am westlichen Rand des Tian-Shan. Taschkent ist Hauptstadt
der gleichnamigen Provinz Taschkent, zählt jedoch selbst nicht zu dieser, sondern wird
als eigenständige Stadt auf Provinzniveau verwaltet.

Sie ist Industriestadt (Energiewirtschaft, Maschinen- und Flugzeugbau, Baumwollverarbeitung,
Lebensmittelindustrie), Verkehrsknotenpunkt mit U-Bahn und Flughafen sowie
Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern, Museen,
Observatorium und Zoo. Ein modernes Wahrzeichen von Taschkent ist der Fernsehturm.

Das Stadtgebiet von Taschkent hat eine Fläche von 334,8 Quadratkilometern. Dies entspricht
etwas mehr als einem Drittel der Fläche Berlins. Die Stadt liegt in einer Höhe von etwa
455 Metern an den Westausläufern des Tianshangebirges. Der Fluss Ankhor durchfließt sie;
an der südlichen Stadtgrenze verläuft von Nordosten kommend der Fluss Chirchiq.

Das Klima ist sehr kontinental geprägt mit heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern.
Die Temperatur beträgt im Jahresmittel etwa 13,5 °C. Im Sommer steigen die
Temperaturen auf über 35 °C, im Winter werden Temperaturen deutlich unter dem
Gefrierpunkt erreicht. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt etwa 418,8 mm.
Die meisten Niederschläge fallen von November bis März.

Usbeken (sie stellen die Mehrheit der Bevölkerung in Taschkent) sowie die zahlreich in der
Stadt vertretene Minderheiten wie Tataren, Tadschiken und Uiguren bekennen sich traditionell
zum sunnitischen Islam. In der Stadt finden sich daher unzählige Denkmäler islamischer Architektur.
Taschkent ist außerdem Sitz des Eparchen der Russisch-Orthodoxen Kirche in Usbekistan und des 
Bischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Usbekistan.

Die 1912 erbaute katholische Hauptkirche in Taschkent wurde in der sowjetischen Zeit zweckentfremdet.
Seit 1991 gehört sie wieder zur katholischen Gemeinde Taschkent, und sie wurde im Jahr 2000 nach den
Restaurierungsarbeiten erneut geweiht. Zu diesem Zweck spendete die katholische
St.-Paulus-Gemeinde in Bonn eine Orgel.

Bedingt durch die lange Zugehörigkeit zur Sowjetunion gibt es in Taschkent auch eine vergleichsweise
hohe Zahl Konfessionsloser.

Taschkent wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. in chinesischen Quellen erstmals erwähnt.

751 nahmen arabische Streitkräfte Taschkent ein und trafen auf die westlichen Vorposten der Chinesen.
Damit stieß die arabische Expansion einstweilen an ihre Grenzen. Gleichzeitig breitete
sich in dem Gebiet der Islam aus. Im 9. und 10. Jahrhundert fiel Taschkent
an den Staat der Samaniden.
In dieser Zeit waren die beiden islamischen Gelehrten
al-Haitham ibn Kulaib asch-Schāschī (gest. 946) und Abū Bakr al-Qaffāl asch-Schāschī (gest. 976)
hier tätig. Im 11. Jahrhundert wurde Taschkent zum ersten Mal als Stadt genannt.

1220 eroberte Dschingis Khan die Stadt und gliederte sie in sein Reich ein. Im 14. Jahrhundert
kam Taschkent unter dem Krieger Timur Lenk und den Timuriden erneut zu Reichtum.
Später war Taschkent zwischen bucharischen, usbekischen und kasachischen Khanaten umstritten.

Im 17. und 18. Jahrhundert brachte man auf dem Landweg, besonders von Taschkent aus,
Handelsgüter mit Kamelkarawanen nach Norden. Vor allem unter dem Zaren Peter I. (1682–1725)
festigten sich auch die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und den mittelasiatischen Khanaten.
Häufig wurden Gesandtschaften ausgetauscht.

1839 versuchte der russische Zar Nikolaus I., die Expansion der Briten in dem Gebiet zu verhindern.
1865 wurde Taschkent von russischen Streitkräften erobert und 1867 zum Zentrum
des Generalgouvernements Turkestan gemacht.

Bei einem Erdbeben am 26. April 1966 wurden erhebliche Teile der Stadt zerstört.
Dies gab den Stadtplanern die Möglichkeit, ihre Vision einer neuen Stadt als Symbol
sowjetischer Modernität in Asien umzusetzen. Dabei wurden auch nur leicht beschädigte
Gebäude der traditionellen Viertel abgerissen. Verkehrswege wurden neu organisiert,
Straßen verbreitert, Parks erweitert sowie eine U-Bahn und höhere Gebäude als zuvor gebaut. 
Am 31. August 1991 wurde in Taschkent die Unabhängigkeit Usbekistans ausgerufen und
Taschkent zur Hauptstadt des neuen Staates. Seither wird die Stadt renoviert und umgebaut,
um das Bild eines mächtigen Regierungszentrums für einen modernen unabhängigen Staat zu schaffen.